Haussarrest!

Montag, 06.03.2023

Nach Bär und Balin schickte uns auch Balou liebe Grüße aus seiner verschneiten Heimat.

Bo‘s „Zwillingsbruder“

Fallweise musste er sich sogar aus dem Tiefschnee ‘rauskämpfen‘!

Bei uns hingegen hat das Wetter bereits wieder Außenarbeiten an unserem Haus zugelassen.

Im Zuge unserer thermischen Sanierung mussten die Fenster im Haus getauscht werden. Der Winter sorgte dann doch noch mit einem seiner Stürme für unerfreuliche ’Folgen’: er fegte sogar den Glaskörper aus unserer neuen Terassentür.

ob so viele Scherben auch wirklich Glück bringen?

Während der Arbeiten müssen unsere Hunde natürlich im Haus bleiben. Aber während der Mittagspausen nützen sie die freie Zeit sehr gerne im Garten.

Schön zu sehen, wenn sich alle drei so einig sind. Doch das kann sich zwischendurch auch sehr schnell ändern! Dann lässt Ella ganz plötzlich ‚die Chefin raushängen’ und macht klar: MEIN Stock! Interessant dabei zu sehen, wie Akira versucht, Bo ‚abzulenken‘ und auf sich ‚aufmerksam zu machen‘, damit die Situation nicht eskaliert!

In einem unbeobachteten Augenblick kann natürlich schnell das nächste Hoppala passieren:

wer hat sich da wohl verewigt?

Neben den Arbeiten am Haus war die letzte Zeit in der ÖBK-Landesgruppe Wien/NÖ etwas turbulent! Wie jedes Jahr wollten wir auch heuer wieder eine Frühlingspokalschau veranstalten. Bloß haben wir nicht mit den neuen und verschärften Auflagen gerechnet und so blieb uns letztendlich nichts anderes übrig, als unser Schau abzusagen. Allerdings war/ist es uns sehr wichtig, das Warum zu erklären.

Liebe Mitglieder und Freunde der ÖBK LG Wien/NÖ!

Nach reiflicher Überlegung hat sich der Vorstand der Landesgruppe dazu entschlossen, die für April 2023 geplante Frühlingspokalschau ausfallen zu lassen.

Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen, da diese Veranstaltung in den letzten Jahren immer ein willkommener Anlass war, um seine Hunde zu präsentieren, Freunde und ihre Samtschnauzen zu treffen, neue Boxer-Liebhaber kennenzulernen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Wie allgemein bekannt, wird in letzter Zeit immer mehr Stimmung gegen die Rassezucht gemacht. Aus diesem Grund und wegen der neuen – verschärften – Auflagen, sehen wir uns nicht in der Lage, eine Hundeausstellung durchzuführen.

Der für Veranstaltungen notwendige neue Bescheid – ausgestellt von der Stadt Wien MA 60 (Veterinäramt und Tierschutz) – schreibt beispielsweise vor, dass:

Der/die SchauleiterIn „ist für die Einhaltung der tierschutzrechtlichen Normen verantwortlich“. Das bedeutet, dass eine Strafe bei Zuwiderhandeln an die Schauleitung verhängt wird. Während unseren normalen Klublebens achten wir selbstverständlich immer auf die Einhaltung des Tierschutzes und das ist auch für den Ausstellungsbereich kein Problem. Allerdings ist es uns am Veranstaltungstag nicht möglich, das gesamte Gelände (Parkplatz, Zufahrt, etc.) diesbezüglich permanent zu ‚überwachen‘, da wir nicht über eine unbegrenzte Anzahl an freiwilligen Helfern verfügen. Außerdem sehen wir nicht ein, dass wir die Hundebesitzer aus ihrer Eigenverantwortlichkeit für ihre Hunde entlassen sollen. Und das Letzte, das wir wollen, wären Regressforderungen bei Ausstellern oder Besuchern!

„Es dürfen nur Personen mit der Haltung der Tiere betraut werden, die augenscheinlich psychisch und physisch dazu in der Lage sind und über das nötige Fachwissen verfügen“. Die physische Fähigkeit lässt sich leicht überprüfen, aber WIE sollen/können wir die psychische Fähigkeit kontrollieren und wie das nötige Fachwissen?

Ein Punkt u.a. betrifft die „Unterbringung der Hunde während der Ruhezeit“: es ist gestattet, die Hunde „in einer ausreichend großen, artgerechten Box“ zu halten, die ihnen „Liegen, Stehen und Drehen immer ermöglicht“ und wo „frisches Wasser …. den Tieren dort ständig zur freien Verfügung zu stellen“ ist! Das bedeutet für uns, dass wir jedes Auto bei der Ankunft überprüfen müssen, ob die Boxen den Hunden all das ermöglichen. Ansonsten müssten wir die betreffenden Personen wieder wegschicken! Abgesehen davon gibt es Hunde, die keinen Wassernapf in ihrer Box ‚dulden‘ und den Napf daher ausleeren. In so einem Fall würde das Tier ständig im Nassen liegen, was natürlich auch nicht tierschutzkonform ist! Nicht zu vergessen: es wäre ebenso Teil unserer Aufsichtspflicht, sicher zu stellen, dass jeder Hund regelmäßig zu einem Spaziergang aus der Box geholt wird!

Auch die Anmeldung dürfen wir nicht mehr wie gewohnt durchführen! War es bisher üblich, bei der Meldestelle den Impfpass dem Tierarzt zur Kontrolle vorzuweisen, die Meldegebühr zu bezahlen, die Startnummer und den Katalog entgegenzunehmen – so muss jetzt jeder (!) Hund einzeln (!) dem Tierarzt vorgeführt werden, der eine Chipkontrolle durchführt, den Hund abhört, das Gangwerk beurteilt und den Impfpass wie bisher kontrolliert! Danach erst ist die Meldegbühr zu bezahlen und sind die nötigen Gesundheitsunterlagen (HD, Herz und Spondy) in Kopie von uns einzubehalten! Für Welpen und Junghunde, bei denen diese Untersuchungen noch nicht vorliegen, müssen die entsprechenden Gesundheitszeugnisse der Elterntiere erbracht werden! Wir wissen aber, wie schwierig das oft bei ausländischen Elterntieren sein kann. Außerdem müssen Aussteller aus dem Ausland ein Zertifikat von ihrem Tierarzt – in Englisch oder Deutsch verfasst – vorlegen, das dem Hund keine Herz- oder Gangbeeinträchtigung bestätigt! So eine Vorgehensweise ist natürlich nicht mit nur einem Tierarzt zu schaffen und selbst mit einer zweiten Unterstützung wäre das ein enormer Zeitaufwand!

Der schwerwiegendste Punkt in unseren Augen ist aber die Auslegung der Qualzuchtmerkmalen! Dies liegt nämlich im Auge des jeweiligen Tierarztes bzw. des Amtstierarztes! Ein Boxer mit diesen Merkmalen darf natürlich weder ausgestellt noch als Besucher zur Ausstellung kommen, da allein der Besitz eines solchen Hundes nach dem gültigen Tierschutzgesetz schon strafbar ist! Auch in diesem Fall müssten wir handeln und die betreffenden Aussteller/Besucher des Platzes verweisen, um sie vor Geldstrafen zu ’schützen‘.

Heutzutage leben wir in einer Welt, die sehr gut vernetzt ist. Dass dies nicht nur positive, sondern durchaus auch negative Auswirkungen haben kann, ist uns leider bewusst. So können wir nicht ausschließen, dass eventuell Fotos von selbsternannten Tierschützern im Internet kursieren – natürlich ohne Zustimmung der jeweiligen Hundebesitzer -, nur um zu ‚beweisen‘, dass auch der Boxer zu einer Qualzuchtrasse zu zählen wäre.

In einer Zeit, wo Tierschutz von einigen in der Gesellschaft zur Stimmungsmache gegen Rassezucht eingesetzt wird und Mischlingshunde – vorzugsweise Straßenhunde aus dem osteuropäischen Raum – favorisiert werden, müssen wir damit rechnen, dass auch Ausstellungen einer verantwortungsvollen Zucht ungerechtfertigter Kritik in sozialen Netzwerken zum Schaden der Rasse ausgesetzt werden.

Wir haben hier nur einige wenige Punkte der Auflagen aufgegriffen und bedauern es wirklich sehr, uns zu diesem Schritt genötigt zu sehen. Somit können wir nur hoffen, dass sich die Einstellung zu Rassehunden wieder auf das – in unseren Augen – Wesentliche besinnt: denn wir sind alle um eine verantwortungsvolle Zucht von gesunden Hunden bemüht, die vor allem das von uns so sehr geschätzte Wesen eines arbeitsfreudigen, ausgeglichenen, geselligen, verspielten und besonders kinderfreundlichen Boxers bewahrt.

Der Vorstand der ÖBK LG Wien/NÖ

Bisher haben wir durchwegs positive Reaktionen und Verständnis für unsere Entscheidung erhalten und unser Beitrag wurde via Facebook oftmals geteilt: von den USA bis sogar nach Japan! Dabei gibt es auch viele Wortmeldungen, die sich über unsere Auflagen sehr ‚wundern‘. Manche fürchten sogar, dass diese Vorschriften auch auf ihre eigenen Länder Auswirkungen haben könnten.
Ausstellungen abzusagen ist das eine, was uns aber viel mehr Sorgen bereitet, sind die Bestrebungen gegen Rassezucht vorzugehen: in Österreich soll die Zucht – v.a. die Hobby/Heimtierzucht – nicht nur durch Qualzuchtmerkmale, sondern auch mittels neuer Novellen zum Tierschutzgesetz massivst reglementiert werden! Somit wäre es beispielsweise auch mir unmöglich, meine Würfe wie bisher aufzuziehen. Und im schlimmsten Fall könnte durch diese ‚Verschärfungen‘ sogar der Rasse ‘Boxer‘ bei uns bald einmal das Aus drohen!

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